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Törnplan – dritte Corona-Version

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Eigentlich hatten wir vor, dieses Jahr in einigen Etappen von Valencia zurück nach Hamburg zu segeln. Dann kam Corona und dann kam die zweite Version des Tönrplans: Ab der Rückkehr in Hamburg Törns auf Nord- und Ostsee anzubieten. Aber dann war Corona noch immer da und wütete richtig heftig, so dass wir erstmal das Schiff in die Werft brachten.

Nach einem Winter im Wasser, braucht das Unterwasserschiff ein wenig Pflege: Pocken und Muscheln abkratzen und dann das Antifouling (Lackschicht die den Bewuchs durch Algen u.a. mindert) wieder erneuern. Gesagt getan und nach ein paar Wochen waren auch andere Schönheitsfehler wieder korrigiert.

Mit den Bewerbern der bisherigen Törns und auch ganz neuen Aspiranten wurde telefoniert und diskutiert, bis dass eine erste Crew für einen Wochenendtörn in der Kieler Bucht gefunden war.
Unser Hygienekonzept sah vor, dass sich jeweils nur eine Person unter Deck aufhält und wir ansonsten mit Maske unterwegs sind. Klingt erstmal komisch, sich bei Wind und im Außenbereich eine Maske aufzuziehen. Doch beim aktiven Segeln kommt man sich oft sehr nah, teils auf wenige Zentimeter, und wegen des Windes, der Wellen und anderer Geräusche spricht man dann auch sehr laut und mit viel Lungenvolumen. Kurz gesagt: Schnell war allen klar, dass das wirklich sinnvoll ist.

Der erste Törn am ersten Augustwochenende 2020 musste dann aber kurzfristig wieder abgesagt werden. Einigen aus der Crew war aufgrund der steigenden Fallzahlen die Anreise mit Bus und Bahn einfach zu riskant. Klar, wir segeln mit jungen Erwachsenen, die eine Krebserkrankung hatten. Das „hatten“ bedeutet auch, dass sie nur in den wenigsten Fällen auch noch einer Risikogruppe angehören. Sprich die meisten sind „medizinisch wieder gesund“ nur fehlt es eben am Selbstvertrauen und der positiven Perspektive – aber darum kümmern wir uns ja. Dennoch war das ein wenig erstaunlich und irgendwie hatten sie ja auch recht: Für einen oder zwei Tage am Wochenende mehrere 100 Kilometer durchs Land gondeln und dann auch noch eine Coronainfektion risikieren – Kosten Nutzen und Motivation vs. Risiko waren einfach zu weit auseinander.

Anfang September hat es dann doch noch geklappt. Zu acht segelten wir von Kiel nach Eckernförde. Wir waren etwa 8 Stunden unterwegs und kurz nach dem Ablegen kam dann Wind und der erste Regen. Es war scheußlich ungemütlich und als ich die nassen Schuhe von einigen sah, wurde wieder schnell klar: Das macht auch keinen Sinn. Zum Glück klarte es zum Abend hin wieder auf, so dass fast alle trockenen Fußes in Eckernförde ankamen. Mal eben unter Deck einen Tee machen, sich aufwärmen und ausruhen hätte gut getan, war in der Konstellation nur nicht möglich. Die meisten übernachteten in Eckernförde „an Land“ und am Sonntag wurden wir reichlich belohnt: Wind und Sonne machten aus dem schon letzten Tag des Törns einen gelungenen Abschluss. Wir ankerten in der Eckernförder Bucht und grillten an Bord. Rebellischer kann es kaum sein. Dabei stellten sich auch schnell wieder Gespräche über Alltagsprobleme nach der Therapie ein, so dass die eine oder der andere sicherlich mit guten Eindrücken und einem vielleicht etwas besseren Blickwinkel auf die eigene Situation wieder nach Hause fuhr.

Leider sind solche Wochenendtörns hinsichtlich des Wetters unberechenbar und damit auch wieder nicht praktikabel. Klar hätten wir das weiterhin durchziehen können, aber das wäre schnell auf Kosten der Teilnehmer gegangen und ist damit indiskutabel. Das Schiff liegt nun in Flensburg im Hafen und hat dort ein lauschiges Plätzchen für den Winter gefunden.

Unsere Crew wird die Zeit nutzen, um unsere Magic wieder auf Vordermann zu bringen, denn wir gehen einfach mal fest davon aus, dass 2020 wieder ein richtiges Segeljahr wird!

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