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Die S.Y. Magic und das rätselhafte Ruderlager — ein Krimi zum Mitfiebern!

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Im Moment steht unsere „Maggie“ an Land, auf Stelzen, in einer großen Halle mit vielen anderen Booten. Winterlager nennt sich das. Das ist ein bisschen wie Winterschlaf, nur eben für Boote. Das Gute daran: unser Schiff ist geschützt vor wilden Herbststürmen und auch dem Einschneien (oder sogar Einfrieren!) im Winter. Das schont Material und Nerven, wenn man nicht ständig „mal eben schnell vorbeifahren“ kann, um nach dem Rechten zu sehen.

Zudem ist es die perfekte Gelegenheit auch mal da nachzuschauen, wo man sonst nur mit Taucherbrille, Sonntags-Badehose und einem langen Atem vorbeikommt. Nämlich an Rumpf, Antriebsschraube, Ventilen und Ruder. Das haben wir gemacht, und auch direkt ein paar kleinere Baustellen entdeckt.

Die Unterseite unseres Schiffes wurde schon direkt zu Beginn der Winterruhe einmal ordentlich „abgekärchert“ und von den angesammelten Souvenirs (Tang, Glibber, Kleinstgetier) unserer letzten Reisen befreit. Das sieht nicht nur schick aus, sondern macht uns beim Segeln im neuen Jahr auch richtig schnell!

Bei unserem nächsten Besuch am Schiff werden wir dann u.a. das Propellerscharnier ordentlich einfetten und eine neue Opfer-Anode als Korrosionsschutz anbringen. Aber ein ganz besonderes Projekt ist unser Ruderlager, das gibt uns nämlich so einige Rätsel auf.

Das hier ist das mysteriöse Teil! Wo finden wir wohl Ersatz? Oder werden wir die ganze Anlage tauschen lassen müssen?!

Marc Naumann

Gründer der Segelrebellen

Unsere Maggie ist ja ein wirkliches Einzelstück. Auf der ganzen Welt gibt es nur 7 Boote mit diesem Design, und keines davon ist exakt identisch. Vor etwas mehr als 25 Jahren wurde sie nämlich von Bootsbau-Legende Germán Frers [wp-svg-icons icon=“new-tab“ wrap=“i“]  konstruiert und dann in der Hylas-Werft [wp-svg-icons icon=“new-tab“ wrap=“i“] in Taiwan zum Leben erweckt. Den Innenausbau gab es später stilecht in Hamble, Großbritannien.

Das Tolle daran ist, dass wir ein einzigartiges Stück Segelboot-Geschichte unser Eigen nennen dürfen und uns an Bord immer gut aufgehoben fühlen. Denn die S.Y. Magic ist für anspruchsvolle Regatten und veritable Abenteuer gebaut, keineswegs nur ein „schwimmender Jogurtbecher“ wie viele leichtgewichtigere Spaßboote.

Der kleine Haken: nichts auf der Welt ist für die Ewigkeit. Und auch wenn die „Grundsubstanz“ der S.Y. Magic wirklich solide ist, muss doch mit der Zeit hier und da mal etwas ausgetauscht werden. Das ist bei Booten „von der Stange“ sehr simpel, weil alles genormt ist und Ersatzteile auch Jahre später einfach aus dem Katalog bestellt werden können.

Aber was tun, wenn nicht mal so recht klar ist welches Bauteil welchen Herstellers überhaupt verbaut wurde? Und falls es ein Bauteil „aus dem Katalog“ ist, steht immer noch die Frage: „Wird das überhaupt noch hergestellt?“. Und: „Wen kann ich überhaupt fragen, um das herauszufinden?!“

Vor genau diesem Problem stehen wir gerade mit unserem Ruderlager. Das sorgt beim Segeln dafür, dass sich die lange Stange, die das Steuerrad im Cockpit (über Wasser) und das Ruder (unter Wasser) durch die Bootsaußenwand hindurch verbindet, sich geschmeidig in alle Richtungen drehen kann ohne dass dabei Wasser in den Rumpf eindringt. Ziemlich wichtig also.

Wir möchten die Magic bald wieder in ihrem Element sehen — Wind & Wasser! Aber vorher müssen wir natürlich alle notwendigen Reparaturen durchführen!

Eva Wenig

ehem. Mitseglerin

Unser erster Anlaufpunkt war natürlich eine Firma, die nichts anderes macht als Ruderlager zu verkaufen. Die sitzen in den USA. Und haben sie so ein Bauteil wie unseres noch nie gesehen. Aus ihrem Sortiment ist es jedenfalls nicht! Auweia.

Bleibt uns noch die Werft, die unsere Magic gebaut hat. Vielleicht wissen die ja noch, was dort vor 25 Jahren in den Schiffsrumpf gewandert ist. Aber die sind ja in Taiwan! Gibt es nach 25 Jahren überhaupt noch so detaillierte Aufzeichnungen dazu? Wird uns die Sprachbarriere einen Strich durch die Rechnung machen? Was ist, wenn unser benötigtes Ersatzteil mittlerweile gar nicht mehr hergestellt wird?!

Die beste Situation wäre natürlich: „Hey, kein Problem, gibt’s als Standardartikel bei XYZ zu bestellen!“ Das kostet dann vielleicht 500,- € plus ein bisschen Basteln in der Werft. Aber was ist, wenn wir stattdessen ein maßgefertigtes Einzelstück in Auftrag geben müssen, oder die gesamte Ruderanlage gegen ein aktuelleres Modell austauschen, statt nur ein einzelnes kleines Ersatzteil?

Dann werden nämlich schnell mal 10.000,- € fällig. Und das könnte dann sogar unseren ausgeklügelten Törnplan für diesen Frühsommer ein bisschen ins Wackeln bringen. Eine solche „Operation am offenen Herzen“ ist ja nicht mal eben an einem Nachmittag zu erledigen, insbesondere wenn die Ersatzteile erst noch aus fernen Ländern zu uns nach Deutschland geliefert werden müssen.

Also… drückt uns die Daumen für gute Nachrichten im nächsten Kapitel des Ersatzteil-Thrillers! Oder schiebt vielleicht sogar den ein oder anderen Notgroschen in unsere Spendenkiste [wp-svg-icons icon=“new-tab“ wrap=“i“]? Nur für den Fall der Fälle, damit es reibungslos weitergehen kann und wir den Törnplan halten können, auch falls uns größere Umbauten ins Haus stehen!

Es bleibt jedenfalls weiterhin spannend und wir halten euch auf dem Laufenden!

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