Die Irrfahrten des Odysseus
Odysseus und das Segeln, gibt es Parallelen die wir uns zunutze machen können?
“Wir sind verunsichert. Die Dinge drohen uns zu entgleiten. Wir wollen die Kontrolle zurück. Das Ungewisse liegt uns nicht. Wir fürchten uns vor dem Scheitern. Wir wollen nicht vom Kurs abkommen. Wir wollen keine Seefahrer sein, den Weiten des Ozeans ausgeliefert. Irrtümer und Fehlschläge sind in unserer Planung nicht vorgesehen. Wir wollen alles richtig machen. Wir haben vor, auf direktem Wege und schnellstmöglich unsere Ziele zu erreichen. Arbeit, Familie, Gesundheit, geregeltes Einkommen. Bloß keine Experimente. Bloß auf dem Teppich bleiben. Visionen und Träume sind zwar romantisch, führen aber zu nichts.”
Rebekka Reinhard, Odysseus oder Die Kunst des Irrens
Wie spricht mir dieser Text doch aus der Seele. Odysseus, der Seefahrer. Heute nachmittag lief einer dieser alten Odysseus-Filme. In einer Szene sagte er: “…auch wenn es mich nach Heim und Herd sehnt, es zieht mich doch immer wieder aufs Meer hinaus. Der Reiz des Ungewissen ist einfach zu groß.” Der Reiz des Ungewissen, er macht das Leben aus. Sicherheit, absolute oder auch nur relative Sicherheit, die gibt es nicht. Wir können eben nicht alles kontrollieren. Aber je mehr man sich auf das Ungewisse einlässt, desto mehr profitiert man aus den Erfahrungen und desto wichtiger werden die Erlebnisse. Genau das ist das Prinzip, das hinter Segelrebellen steckt: dich aus deiner Komfortzone der vermeintlichen Sicherheit herauslocken, dich mit Ungewissheiten konfrontieren, damit du Vertrauen in dich selbst und deine Fähigkeiten gewinnst.
Lass dich darauf ein, dein Skipper und die Crew sind dabei, aber das Leben musst du selber spüren.