Griechische Irrwege und reichlich Flaute
Bitte einmal um die Welt, am besten nonstop und jetzt sofort.
Mit dieser Einstellung starteten wir gestern aus unserer Ankerbucht auf der Insel Phournoi. Etwa 18:00 Uhr ziehen wir die 50m Kette aus dem Wasser, unser Plan: In die Nacht hinein segeln und am nächsten Tag Naxos zu erreichen. Etwa 50 sm sind zu segeln, wir rechnen mit 10 – 12 Stunden Fahrzeit.
Aus Träumen werden Schäume
Gleich zu beginn empfängt uns die Ägäis mit einer gaaanz sanften Brise. Nach 5 Stunden, zum ersten Wachwechsel, haben wir gerade mal 10 sm geschafft. 5 Stunden, 10 sm, durchschnittlich 2 kn Fahrt. Als ob das nicht schon enttäuschend genug ist, hängt einer nach dem anderen über der Reling und füttert die Fische. Im Stundentakt erwischt es einen nach dem anderen.
Ungewöhnlich, denn nach drei Tagen auf See, wird eigentlich niemand mehr ernsthaft seekrank – jedenfalls nicht die ganze Crew. Wahrscheinlich war irgendeine Zutat des Abendessen die Ursache.
Jedenfalls kämpfen wir jetzt alle mit Übelkeit und Müdigkeit. Kurz nach dem wundervollen Sonnenaufgang über dem Meer, beschliessen wir Naxos zu streichen und stattdessen Patmos anzulaufen.
Von der Strecke macht es heute keinen Unterschied mehr, aber für den nächsten Tag sparen wir uns mind 40 sm bei geschwächter Crew. Eine sinnvolle Entscheidung, zumal wir nur noch zu dritt an Deck stehen. Silvia und Ingo stehen ihre Frau und Mann ohne Einschränkung, der Rest wechselt sich ab mit schlafen, Reling und mithelfen.
Ende gut alles gut
Ziemlich ausgemergelt erreichen wir um 14:00 Uhr unsere Ankerbucht. Kaum hält der Anker, liegt die Crew schlafend an Deck unter dem Sonnensegel und erholt sich von den Strapazen. Hunger hat im Moment niemand. Erst gegen fünf wagen wir uns mit dem Dinghy an die Strandbar für einen kleinen Snack.
Zufrieden sind wir trotzdem mit unserer Leistung. Wind und Wetter kann man eben nicht beeinflussen…