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Was macht Segeln so besonders?

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Was macht Segeln so besonders für Menschen, die an Krebs erkrankt waren?

Segeln hat eine äußerst beruhigende und somit auch heilsame Wirkung. Die Freiheit und Weite auf dem Meer, steht den Einschränkungen aus der Krankheit und dem Gefühl während der Therapie eigeengt zu sein entgegen.

Die Diagnose Krebs wird in verschiedenen Ausprägungen erlebt, je nachdem ob man eher sachlich nüchtern oder emotional veranlagt ist. Eines stellt sich für die Betroffenen aber stets gleich dar: Es ist ein spontaner und ungewollter Kontrollverlust über das eigene Leben. Gleich ob es ist die Angst um das eigene Leben oder die Angst um die Angehörigen ist, wir sind es gewohnt in unserem Leben die Kontrolle zu haben – scheinbar. Dieses Gefühl wird verstärkt durch allerlei Versicherungen und das Ausblenden schlechter Nachrichten und Krankheiten: Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß.

Junge Menschen, die sich gerade erst die eigene Zukunft aufzubauen versuchen, erleben noch eine weitere Dimension des Kontollverlustes: Ihre erst erschaffene Welt aus eigener Wohnung, Partnerschaft, Karriereplänen und Zukunftsträumen bricht auseinander. Die Verbindungen sind noch nicht so gereift und die Basis noch nicht breit genug, dass sie einem solchen einschneidenden, veränstigenden und bedrohlichen Erlebniss widerstehen können. Wenn die Wohnung gekündigt und die Partnerschaft zerbrochen ist, stehen die meisten wieder bei den Eltern vor der Tür. Vorbei der Traum vom eigenen Leben.

Dieser krasse Rückschritt und Kontrollverlust wird von jungen Erwachsenen oft als die schlimmste Folge der Krankheit betrachtet. Die Theapie, nun ja, die lässt man über sich ergehen und übersteht sie schon irgendwie. Danach wieder im alten Kinderzimmer aufzuwachen, nicht mehr so leistungsfähig und attraktiv zu sein wie zuvor, das deprimiert und demotiviert!

Niemand schenkt dir mehr das Vertrauen, dass du deine Aufgaben selbst erledigen kannst. Deine Mutter bindet dir die Schuhe, dein Vater fährt dich zum Arzt. Dein ganzes Umfeld möchte dich nur noch beschützen und umsorgen. Bloß keine Anstrengung und erst recht kein Risiko sollst du eingehen. Du wirst gehütet wie das teure Porzellan in der Virtrine.

Junge Menschen wollen aktiv sein und etwas erleben. Sie wollen neue Erfahrungen machen und sich natürlich auch an Grenzen herantasten.

Die Praxis beim Segeln

Segeln findet in einer ganz anderen Welt statt. Draußen auf dem Meer, fernab von allen Erinnerungen und Bezügen zur Krankheit und den Folgeproblemen, kann man zur Ruhe kommen. Keine ruhende Ruhe, sondern eine innere Ruhe und Entspannung, die sich aus den vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen speist. Der Horizont scheint unendlich weit weg und nichts steht dem Blick im Weg.

In der Crew gibt es keine Einschränkungen oder Sonderrollen. Jeder ist gleichverantwortlich für das Schiff, die Route und somit auch die Gesamtsicherheit an Bord. Endlich wieder gebraucht werden und Verantwortung für sich, aber auch für andere übernehmen. Das ist im Prinzip das besondere am Segeln.

Die Segel werden so eingestellt, dass jeder mit der verfügbaren Kraft arbeiten kann. Das schöne am Segeln: Du kannst es die stets so einrichten, wie es für dich am besten passt. Volle Segel oder nur halbe Segel, maximale Kraft oder nur 50%. Deswegen segeln wir auch bei schlechten Wetter und in Revieren, die für manch andere unattraktiv sind, denn wir wollen uns nicht schonen, sondern fordern und endlich wieder forwärts kommen.

Fazit

Zusammenfassend hat Segeln viele Vorteile, denn die Anforderungen können individuell angepasst werden und die Ausgesetztheit auf dem Meer, schafft für jeden Moment eine besondere Qualität. Im Gegensatz zu anderen Sportarten, kann man nicht einfach aufhören, sondern muss seine Verantwortung übernehmen. Aussteigen oder sitzen bleiben ist keine Option. Diese Erfahrung stärkt die Willenskraft und Motivation immens: Endlich wieder gebraucht werden und sich normal fühlen. Und schließlich entstehen aus dem Gruppengefühl schnell tiefe Freundschaften für die Zukunft.

Möchtest du uns unterstützen?

Unsere Segeltörns sind zu 60 % durch Spenden finanziert, denn die Teilnehmer beteiligen sich ebenfalls mit 25 €/Tag an den Kosten. Für einen zehntägigen Törn benötigen wir je Teilnehmer bis zu 500 € an Spenden. Dafür gibt es für die Spender natürlich eine echte Postkarte, handgeschriebenen von der Crew des nächsten Törns, und das gute Gefühl, eine wirklich sinnvolle Initiative zu unterstützen.

Segelrebellen hilft jungen Menschen mit Krebs, die Sorgen und Ängste nach der Therapie zu überwinden und mit einer gesunden Perspektive ins neue Leben zu starten. Sei dabei und unterstütze uns bitte mit deiner Spende.

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