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Wer hat Angst vorm bösen Zoll

Sonntags sollst du segeln gehn, der Wind wird dir den Kopf verdrehn

Als wir gestern noch mit Ouzo an Deck saßen, kam die Idee auf, dass die Crew sich heute mal selbst organisiert, und das Skipper-Team Feiertag hat. So war der Plan, und nahezu funktioniert er so auch. Einreffen, Ausreffen, Wenden und hart am Wind steuern, klappt alles super.

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Der Wind kommt aus Norden, dort wo wir auch hin müssen. Das bedeutet, dass wir aufkreuzen müssen, also im Zickzack dem Ziel entgegen, aber das steigert unseren Segelspaß eher noch.

Der Kurs der Rebellen

Aufkreuzen nennt man auch GEGEN AN oder HART AM WIND. Gegen den Wind und gegen die Wellen. Oft auch gegen die anderen Segler, die diesen Kurs meiden und uns jetzt entgegen kommen.
Somit auch gegen Konventionen, gegen das Gros der Masse und vielleicht auch gegen die Folgen und Schwierigkeiten unserer Erkrankung. Aufbegehren, statt sich fallen zu lassen, und der Dinge auszuharren, die da noch kommen könnten. Segelrebellen nehmen das Steuer selbst in die Hand, nehmen die Segel dicht und kämpfen sich hoch.

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Diese Gedanken machen das Aufkreuzen für mich zum schönsten Kurs, auch wenn es anstrengender ist. Das Erlebnis ist dafür weitaus größer. Die Crew fühlt das offensichtlich genau so. Sobald der Wind über das Deck bläst und die Kraft des Windes spürbar wird, die Wellen gegen den Bug schlagen und sich das Schiff zur Seite legt, dann grinsen sie von ganz alleine und fühlen sich frei und stark.

Samos, schon wieder Samos

Vor 9 Tagen warfen wir in Kusadasi die Leinen los. Das große Ziel war Naxos, die griechische Insel, um die sich auch viele Mythen ranken: “manche erreichen Naxos nie, und manche kommen nie wieder von los“, so heißt es. Wir haben es nicht erreicht. Allerdings lag es dieses mal statt der Mythen, nur an einer ausgeprägten Flaute. Sei’s drum. Heute müssen wir Samos wieder ansteuern, damit wir morgen gegen Mittag unseren Ausgangshafen Kusadasi erreichen.

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Samos am Horizont

Samos war auch unser erstes Etappenziel, und zurückkehren hat für mich immer zwei Seiten: zurück zu bekanntem und zurück zur Famile ist ein schönes Gefühl, bedeutet aber immer auch das Ende einer Reise, und keine neuen Abenteuer. Gut, dass wir bisher nichts ausgelassen haben!

Doch noch ein ungewolltes Abenteuer

Ein kleines Abenteuer bleibt uns aber noch. In Kusadasi müssen wir wieder einklarieren. Das bedeutet, bei den Behörden den Grenzübergang anmelden, Pässe stempeln lassen und vor allem eine Unsicherheit: Wie viel wird und diese Bürokratie kosten??
Denn aus mir nicht bekannten Gründen, muss bei der Einreise auf dem Seeweg  bezahlt werden, mal mehr, mal weniger. Schon bei der Ausreise haben sie uns gut 150€ abgeluchst, und damit ein erstes großes Loch in unsere Bordkasse gerissen. Mal sehen was uns morgen erwartet…

An dieser Stelle nochmal der Hinweis, dass Spenden während des Törns direkt in die Bordkasse gehen. So weiß man genau, wo die Hilfe ankommt.
Die Crew freut sich wirklich über jede Unterstützung, egal ob ein kleiner oder großer Betrag.

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Heute Abend gibt es auch wieder einen Bordfunk. Bis dahin genießen wir noch unseren vorletzten und hoffentlich langen Segeltag, mit dem grandiosen Gefühl von der Freiheit auf dem Meer.

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